Warum ein Content-Experte Ihre Case Study verbessern kann
Eine Fallstudie – englisch: Case Study – ist für Unternehmen eine sehr beliebte Darstellungsform, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit einem (Referenz)-Kunden zu beschreiben. In der Regel wird darin ein Problem geschildert, eine Lösung skizziert, die Umsetzung beim Kunden dargestellt und die resultierenden Verbesserungen, Einsparungen etc. beschrieben. Das Unternehmen erhält auf diese Weise die Möglichkeit, seine Expertise zu demonstrieren, und auch der Kunde profitiert, denn er kann zusammen mit dem Anbieter die Öffentlichkeit über den gemeinsam erzielten Erfolg und Kompetenzzuwachs informieren.
Voraussetzung dafür: Die Case Study ist so geschrieben, dass sie diese Erwartungen auch erfüllt. Das ist nicht selbstverständlich, denn die Erstellung erfolgreicher Case Studies erfordert Know-how, Erfahrung und auch einen gewissen Aufwand. Und genau deshalb kann es sinnvoll sein, sich die Frage zu stellen: Selbst schreiben oder die Case Study von Content-Profis erstellen lassen?
Werfen wir zunächst einen Blick auf die Basics.
So wird es eine gute Case Study
Es ist wie immer im Leben – bloß nicht Langeweile aufkommen lassen. Das gilt auch für eine gute Case Study. Sie sollte den Leser animieren, die ganze Geschichte zu lesen und die Vorteile zu erkennen, wenn er die aufgezeigten Lösungswege eventuell auf eigene Problemstellungen anwendet – Kontaktanfragen inklusive.
Wem nützt eine Case Study?
Natürlich dem Auftragnehmer. Denn er hat jetzt die seltene Möglichkeit, seine Kompetenz und die Leistungsfähigkeit seiner Produkte und Lösungen an einem echten Praxisbeispiel unter Beweis zu stellen. Und es wird noch besser: Er kann nicht nur im Detail beschreiben, wie man sich dem (Kunden)Problem genähert und einen guten Lösungsweg gefunden hat – vor allem kann er sehr glaubhaft darstellen, wie seine Kunden von einer Zusammenarbeit mit ihm profitieren.
Natürlich dem Auftraggeber – Ihrem Kunden. Er nutzt auf diese Weise einen sehr glaubwürdigen Weg, die Öffentlichkeit zum Beispiel über einen eigenen Kompetenzzuwachs oder sein Streben nach mehr Qualität, Produktivität oder Sicherheit zu informieren. Eine perfekte Eigenwerbung.
Was sollten Sie beim Erstellen einer Case Study beachten?
Denken Sie immer an die Leser. Sie sollen leicht verstehen können, um welches Problem es sich handelt, wie die Lösung aussieht und was sie dem Kunden tatsächlich bringt. Je konkreter Ausgangslage und Problemlösung beschrieben werden, desto eher erkennen sie sich und ihre Branche darin wieder und desto stärker hebt sich die Case Study von typischen Marketing-Texten ab. Darüber hinaus sollen die Leser möglichst gut nachvollziehen können, wie die Lösung von Ihnen umgesetzt wurde und warum Sie bzw. Ihr Kunde genau diese Lösung gewählt haben. Ebenfalls relevant kann sein, ob es zu Schwierigkeiten bei der Umsetzung gekommen ist und wie diese gelöst wurden. Und last, but not least, wie die gemeinsame Zusammenarbeit war.
Wofür werden Case Studies eingesetzt?
Case Studies – oder Aussagen daraus, zum Beispiel Zahlen oder Kunden-Zitate – können Sie äußerst vielfältig einsetzen:
- im Marketing, z.B. für Präsentationen
- in der Unternehmenskommunikation
- zur Kundengewinnung
- als Kompetenznachweis
- in der Pressearbeit
- in Newslettern
- in Webinaren
- in Bewerbungsprozessen
- auf Ihrer Website, u.a. um den Traffic zu erhöhen
- in Lehre und Forschung.
Auf diese Weise zeigen Sie von unterschiedlichen Seiten Ihre technische und fachliche Problemlösungskompetenz.
Zusammenarbeit mit dem Kunden
Für eine gute Case Study ist eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Kunden von enormer Bedeutung. Um sein Ok einzuholen, müssen Sie ihn wahrscheinlich zuerst davon überzeugen, dass Sie beide von dieser Case Study profitieren. Sorgen Sie von Beginn an dafür, dass ihr Kunde in alle Arbeitsschritte einbezogen, aber gleichzeitig nicht überfordert wird. Dann wird er Ihnen bereitwilliger Informationen und Zitate („O-Töne“) geben und sich hoffentlich auch nicht so viel Zeit mit der Freigabe lassen.
Erklären Sie Ihrem Kunden den Ablauf und den Zeitplan. Klären Sie, wer die Case Study schreibt und wer sonst beteiligt sein sollte, und kümmern Sie sich um ein ausreichendes Briefing. Fast immer ist es dabei hilfreich, mit Projektbeteiligten und/oder Anwendern der neuen Lösung direkt zu sprechen, um die Darstellung anschaulicher und authentischer zu gestalten. Dennoch sollten Sie darauf achten, unnötigen Aufwand von Ihrem Kunden fernzuhalten. Es hat sich bewährt, das Briefing in Form einer kurzen Telko zu erledigen, in der alle offenen Fragen geklärt werden, und den Kunden dann in Ruhe zu lassen. Möchten Sie lieber keinen direkten Kontakt zwischen Dienstleister und Ihren Kunden, müssen Sie sich selbst um ein ausreichendes Briefing kümmern.
Nach dem Erstellen der Case Study fehlt Ihnen noch die Freigabe Ihres Kunden. Zuvor müssen Sie eine Korrekturrunde einkalkulieren, in der Sie noch etwaige Änderungswünsche umsetzen. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass Ihnen die Freigabe schriftlich gegeben wird.
Case Study erstellen lassen: Zwei Szenarien
Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, ob und wie Sie sich bei der Erstellung einer Case Study unterstützen lassen sollten, betrachten wir zwei unterschiedliche Szenarien, die zwei Extrempositionen entsprechen (die Wahrheit wird wahrscheinlich irgendwo dazwischen liegen):
- Sie kennen sich überhaupt nicht aus.
- Sie kennen sich hervorragend aus.
Szenario 1: Ihre erste (richtige) Case Study
Gesetzt den Fall, Sie wollen zukünftig Case Studies zur Kundengewinnung einsetzen, haben aber noch keine ausreichenden Erfahrungen auf diesem Gebiet – entweder, weil Sie noch keine selbst erstellt haben oder weil Sie mit der Wirkung Ihrer vorhandenen Case Studies unzufrieden sind, aber nicht wissen, wie es besser geht. Dann brauchen Sie Unterstützung: Holen Sie sich Hilfe von einem Experten für Case Studies.
Case Study erstellen lassen: Wie sollten Sie vorgehen?
- Was genau suchen Sie? Erstellen Sie eine Kriterienliste, was Ihr Dienstleister Ihnen bieten soll.
- Priorisierung: Legen Sie die Wichtigkeit der einzelnen Kriterien fest, vergleichbar zum Vorgehen der Stiftung Warentest bei Produkt- oder Dienstleistungstests.
- Suche starten: Führen Sie anschließend eine Online-Recherche durch.
- Empfehlungen nutzen: Überlegen Sie, wer aus Ihrem Bekanntenkreis (beruflich oder privat) Sie zusätzlich beraten kann bzw. Ihnen Empfehlungen und Tipps geben könnte.
- Shortlist: Führen Sie mit drei bis vier Anbietern, mit denen Sie sich nach den ersten Eindrücken eine Zusammenarbeit vorstellen können, ein Gespräch –Telefonat oder Video-Call – und lassen Sie sich ein Angebot zuschicken.
- Entscheidung: Erfassen Sie alle Informationen in einer Liste und bewerten Sie die einzelnen Anbieter nach den vorher festgelegten Kriterien und Prioritäten.
- Los geht’s: Starten Sie die Zusammenarbeit, im Zweifelsfall mit einem Projekt, das Sie an mehrere Anbieter gleichzeitig vergeben.
Die Kriterienliste
Diese Liste sollte alle diejenigen Faktoren berücksichtigen, die wichtig für die erfolgreiche Erstellung einer Case Study sind. Dazu gehören sicherlich vor allem die Expertise des Unterstützers – insbesondere seine Erfahrungen mit Ihrem Fachgebiet und Ihrer Branche –, aber auch die Kosten, die zeitliche Verfügbarkeit und anderes. Stellen Sie alle Kriterien zusammen, die Ihnen wichtig sind.
Priorisierung
Entscheiden Sie jetzt, welche Kriterien eine höhere Bedeutung für Sie haben als andere. Ist Ihnen z. B. Expertise wichtiger oder sind es die Kosten? Oft fällt es dabei schwer, eine Reihenfolge festzulegen. Vergeben Sie lieber prozentuale Werte, die in der Summe 100 Prozent ergeben (dann können theoretisch auch fünf Kriterien je 20 Prozent erhalten).
Online-Recherche
Suchen Sie nun im Internet nach geeigneten Anbietern für eine Unterstützung. Überlegen Sie, mit welchen Suchbegriffen Sie zu einem guten Ergebnis kommen. Denken Sie daran, dass „Case Study“ nicht der einzige Begriff für diese Art von Marketingmaterial ist; gängig sind etwa auch „Success Story“, „Customer Success Story“ (CSS) oder „Customer Story“, manchmal auch „Fallstudie“.
Beachten Sie bei Ihrer Recherche, dass Ihnen je nach Wahl der Suchmaschine (Google, Bing, Startpage, DuckDuckGo, Ecosia, etc.) unterschiedliche Ergebnisse angezeigt werden. Sie müssen zudem entscheiden, ob Sie auch Anbieter berücksichtigen wollen, die Ihnen als Anzeige präsentiert werden (i.d.R. als erste Ergebnisse).
Die Anbieter auf den ersten Plätzen hinter der Werbung sind auch nicht notwendigerweise die besten Case-Study-Experten – sie haben nur ihre Seiten besonders gut für Suchmaschinen optimiert. Manchmal kann es durchaus von Vorteil sein, sich auch Anbieter anzusehen, die erst ein wenig später (Seite 2 ff.) angezeigt werden.
Tipps, Referenzen, Orientierungshilfen
Überlegen Sie, wen Sie nach seinen Erfahrungen fragen könnten. Gibt es bereits Checklisten für Anbieter, auf die Sie zugreifen können, oder gibt es Empfehlungen für Ihre Branche? Haben andere Unternehmen (auch Wettbewerber) bereits Case Studies veröffentlicht, die Ihnen einen ersten Eindruck vermitteln können, wie die eigene Case Study aussehen soll?
Sprechen Sie mit den Anbietern
Nachdem Sie eine Auswahl der Anbieter getroffen haben, mit denen Sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen könnten, sollten Sie mit diesen in direkten Kontakt treten – aber auf möglichst standardisierte Weise. Führen Sie mit allen ausgewählten Anbietern ein vom Ablauf möglichst ähnliches Gespräch, um sie später gut vergleichen zu können. Arbeiten Sie im Gespräch eine vorher erstellte Checkliste ab, damit alle Informationen, die Sie brauchen, später auch vorhanden sind.
Und nicht vergessen: Verschaffen Sie sich einen persönlichen Eindruck. Auch Sympathie kann in einer späteren Zusammenarbeit sehr wichtig sein.
Projektstart: Eine Case Study erstellen lassen
Jetzt müssen Sie noch alle gesammelten Informationen zusammentragen, gemäß Ihrer Priorisierung bewerten und die Entscheidung fällen, mit welchem Unterstützer Sie tatsächlich das Projekt durchführen wollen.
Sind die Kosten nicht das entscheidende Kriterium, sondern ist Ihnen eher an einer möglichen langfristigen Zusammenarbeit gelegen, dann können Sie auch erwägen, alle Anbieter mit einer guten bzw. sehr guten Bewertung mit dem gleichen Projekt zu beauftragen. Auf diese Weise erhalten Sie mehrere konkrete und vergleichbare Ergebnisse, die wahrscheinlich zu einer noch besseren abschließenden Entscheidung führen.
Szenario 2: Sie wissen genau, wie Case Studies erstellt werden
Wir müssen Ihnen nicht erklären, wie man eine Case Study erstellt? Lesen Sie ruhig trotzdem weiter – es kann dennoch gute Gründe dafür geben, dass Sie sich Case Studies erstellen lassen wollen.
Wann auch Profis sich externe Unterstützung sichern
In vielen Unternehmen ist es vollkommen üblich, sich im Marketing externe Unterstützung zu holen. Dies gilt auch für das Erstellen von Case Studies. Manchen Profis ist allerdings unwohl dabei, Externe auf ihre Kunden loszulassen. Folgende Argumente sollten Sie bedenken:
- Kunden Wertschätzung zeigen
Briefing-Gespräche können mehr sein als lästige Pflicht: Viele Menschen sprechen gern über ihre Projekte und wissen es zu schätzen, wenn Sie sich Zeit dafür nehmen. Ein externer Interview-Partner mit Erfahrung kann diesen Eindruck verstärken. Alternativ können Sie bzw. Ihr Team das Briefing-Gespräch selbst führen und die Ergebnisse als Briefing an den Dienstleister geben. - Budgetnutzung
Sie haben ein Budget für externe Unterstützung und entscheiden, wofür es eingesetzt wird. Case Studies mit wichtigen Kunden haben häufig eine hohe Priorität, für die externe Experten die bessere Wahl sind – im Idealfall in Zusammenarbeit mit dem eigenen Key Account Manager. - Projektdruck
Sie sind für verschiedenste Projekte zuständig. Bei Case Studies müssen Sie sich nach dem Terminkalender Ihrer Kunden richten und brauchen womöglich schnell jemanden, der sie schreiben kann. Externe Unterstützung schafft Abhilfe – siehe auch den nächsten Punkt. - Zeit- und Ressourcenmangel
Sie haben keine Zeit zum (Selbst)Schreiben, und Ihre intern vorhandenen Ressourcen sind häufig ausgebucht. - Unbekannte Thematik
Es fehlt die eigene Expertise – zum Beispiel bei neuen Hype-Themen wie aktuell KI. - Tunnelblick
Sie würden gern einen Blick von außen in die Case Study einbringen – etwa um den Blick fürs Wesentliche zu behalten (was Insidern mit umfangreichen Detailkenntnissen oft schwerfällt) oder „Filterblasen“-Effekte zu vermeiden.
Wie findet ein Profi einen geeigneten Partner?
Genauso wie alle anderen auch: Recherche. Der Unterschied ist, dass der Profi natürlich genau weiß, was er sucht und wie und wo man erfolgreich recherchiert.
Externe Experten finden: Tipps für Anfänger und Profis
Netzwerk nutzen: Um einen qualifizierten Partner zu finden, sollten Sie unbedingt Empfehlungen von Kollegen, Geschäftspartnern oder Branchenexperten einholen. Erkundigen Sie sich nach ihren Erfahrungen mit verschiedenen Schreibdienstleistern und lassen Sie sich gegebenenfalls deren Produkte zeigen.
Eignung selber prüfen: Darüber hinaus ist es wichtig, die Expertise und Erfahrung des potenziellen Partners zu prüfen. Die erste Anlaufstelle dafür sind Website und Portfolio der Anbieter. Vergewissern Sie sich, dass sie über nachweisbare Erfahrungen im Erstellen von Case Studies, mit Ihrer Branche und Ihren Themen verfügen. Lassen Sie sich unbedingt auch einschlägige Arbeitsbeispiele zeigen: So sehen Sie, ob die Dienstleister mit Ihren Themen zurechtkommen, und bekommen auch einen Einblick in ihren Schreibstil und ihre Fähigkeiten, komplexe Informationen klar und prägnant darzustellen.
Softskills und Chemie: Fachliche Kompetenz ist nicht alles. Auch eine angenehme Zusammenarbeit und gute Kommunikation mit Ihrem potenziellen Partner sind von entscheidender Bedeutung. Stellen Sie sicher, dass Ihr Dienstleister zu Ihnen und Ihrer Arbeitsweise passt, offen für Feedback ist und in der Lage ist, Ihre spezifischen Anforderungen zu erfüllen. Gerade Case Studies erfordern eine enge Zusammenarbeit und oft direkten Kundenkontakt. Daher ist es entscheidend, dass Sie einen Partner wählen, dem Sie vertrauen können.
Fazit „Case Study erstellen lassen“
Case Studies bleiben ein wichtiger Bestandteil des Content-Marketings und bieten Unternehmen wie Einzelpersonen die Möglichkeit, ihre Kompetenzen und die Leistungsfähigkeit ihrer Angebote zu präsentieren. Professionell erstellt können sie sowohl zur Kundengewinnung als auch zur Stärkung der Marke beitragen. Die Erstellung erfolgreicher Case Studies erfordert Know-how, Textgefühl, Kreativität und Engagement. Einen geeigneten Partner für das Schreiben von Case Studies zu finden, kann deshalb eine entscheidende Rolle für den Erfolg Ihrer Marketingstrategie spielen. Egal ob Sie bereits Erfahrung mit Case Studies gesammelt haben oder neu durchstarten wollen: Mit Hilfe erfahrener Experten können Sie Ihr Referenzmarketing auf eine neue Stufe heben.
Autoren:
Bridget Antonia Thomas, Studentin; Mitarbeiterin Social Media bei unlimited communications
Dipl.-Ing. Ernst Nill, Geschäftsführer und Inhaber von unlimited communications
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